Grußwort

Liebe Besucher*innen, liebe 
Freund*innen der jüdischen Kultur,

in der nunmehr vierten Auflage tragen die Jüdischen Filmtage jüdisches Leben in unsere Stadt. Biennal und abwechselnd zu den Jüdischen Kulturwochen stattfindend, sind sie Ausdruck der Verbundenheit der Gemeinde mit der Stadt und umgekehrt. Die Jüdischen Filmtage ergründen die Vielfalt jüdischer Filmproduktion, ohne dabei eine eindeutige Antwort auf die Frage zu liefern „Was macht einen Film jüdisch?“. Vielmehr schaffen sie einen Anlass, sich mit dieser wie weiteren Fragen zu jüdischer Gegenwart zu beschäftigen. Dabei durchbrechen sie dann und wann Konventionen, sind überraschend und blicken augenzwinkernd auf Klischees.

Gleichzeitig reagiert das Festival auf aktuelle gesellschaftspolitische Diskurse und Krisen und steht unter dem Eindruck des Kriegs in der Ukraine. Ukrainische Produktionen und Filmemacher*innen greifen sowohl die Fragilität jüdischen Lebens wie auch Lebenslust auf, erzählen persönliche Geschichten und von historischen Zäsuren. Von Flucht und Ankommen, Präsenz und Abwesenheit und dem Gefühl des Dazwischen seins, erzählt auch der Eröffnungsfilm nach Olga Grjasnowas Roman „Der Russe ist einer, der Birken liebt“.  

Mit einer szenischen Lesung von Alice Brauners „Also dann in Berlin…“, in dem sie sich auf die Spuren ihres Vaters Artur Brauner begibt sowie einem Comic-Konzert zu starken jüdischen Frauen mit Itay Dvori wird Film darüber hinaus in anderen Facetten und auch außerhalb des Kinos erlebbar. Ein Freiluftkino, kuratiert vom goEast Filmfestival, lädt ins Herzstück des jüdischen Lebens in Frankfurt ein – ins Ignatz Bubis-Gemeindezentrum. 

Vertiefen Sie sich in Filmwelten, die fesselnd, lebensbejahend, nachdenklich und bewegend von jüdischer Erfahrung und jüdischem Leben erzählen. 

Wir freuen uns auf Sie bei den Jüdischen Filmtagen 2022!

Dr. Ina Hartwig

Kulturdezernentin der 
Stadt Frankfurt am Main

Marc Grünbaum

Kulturdezernent der Jüdischen Gemeinde 
Frankfurt am Main